Im
Laboratorium des Alchemisten war alles lebendig - so etwas wie anorganische
Materie gab es nicht -, und die chemischen Eigenschaften der Substanzen
wurden von den in ihnen wirkenden Geistern und Seelen bestimmt. "Wenn
man nur das Quecksilber, den Schwefel und das Salz in das richtige Verhältniszueinander
bringt, bis der metallische Geist und Körper untrennbar zusammengefügt
sind, und zwar mittels der metallischen Seele, dann fügt man die
Kette der Liebe fest zusammen und bereitet den Palast für die Krönung."
(Musaeum Hermeticutm) Uns erscheinen Begriffe wie "Liebe",
"Palast" und "Krönung" im Rahmen der Beschreibung
eines chemischen Vorgangs fehl am Platze, die Alchemisten verstanden
diese Worte als klare, wenn auch allegorische Anspielungen auf das letzte
Stadium der alchemistischen Arbeit. In diesem Stadium wird der Stein
der Weisen, hervorgegangen aus der lebendigen Vereinigung von Salz Schwefel
und Quecksilber oder aus Körper, Seele und Geist, schließlich
als der König aller Substanzen gekrönt. |
||||
|