Ginkgo - Der Ginkgo gilt in seiner Heimat Asien als heiliger Baum und als Symbol für Hoffnung, langes Leben, Lebenskraft und Unbesiegbarkeit. In China / Japan pflanzte man den Ginkgo seit Jahrtausenden in Tempelgärten.

Der Ginkgo-Baum ist sehr widestandsfähig. Als "lebendes Fossil" ist er seit Hunderten Millionen von Jahren auf der Erde zu
finden. Er trotzt auch vielen Baum-krankheiten, sogar radioaktiver Strahlung. Ein Ginkgo in Hiroshima stand in einem Tempelbereich nahe dem Zentrum der Atombomben-Explosion und verbrannte nahezu völlig. Doch ein Jahr darauf trieb
er wieder neu aus.

Der Ginkgo ist heute ein beliebter Alleebaum. Der Name "Ginkgo" kommt von dem chinesischen Wort"Ginkyo", das übersetzt "silberne Aprikose" bedeutet.


Es gibt weibliche und männliche Bäume. Weibliche Ginkgos tragen gelbe, etwa 2,5 cm lange pflaumenartige Samen, die eine Nuss in Größe einer Pistazie enthalten, die von einer fleischigen Schale umgeben ist.

Oben: Ginkgo biloba - Mit Früchten
   
Diese Schale riecht wegen ihres Gehalts an Buttersäure sehr unangenehm. Goethe war vom Ginkgo so fasziniert, dass er über diesen Baum 1815 ein Gedicht schrieb. Das Gedicht "Ginkgo biloba" von Johann Wolfgang von Goethe im "West-östlicher Diwan" veröffentlicht: Das Blatt steht darin symbolisch für "die Zweieinheit."
Auch im Jugendstil war der Ginkgo ein beliebtes Motiv, denn die elegante Form des Baumes und seiner Blätter kam dieser künstlerischen Epoche sehr entgegen.

 

Ginkgo biloba

(Original von Johann Wolfgang von Goethe)

Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie's den Wissenden erbaut.

Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als eines kennt?

Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn:
Fühlst Du nicht an meinen Liedern,
Daß ich eins und doppelt bin?